Unter einer Epilepsie versteht man einen plötzlich auftretenden Krampfanfall, der auf eine Funktionsstörung der Nervenzellen des Zentralen Nervensystems zurückzuführen ist. Epilepsien können bei Personen jeden Alters auftreten.
Die Ursachen einer Epilepsie können unterschiedlich sein:
Allen Epilepsie-Formen gemein ist, dass es zu einer zeitlich begrenzten, nicht vorhersehbaren Fehlfunktion des Zentralen Nervensystems kommt. Es entsteht eine plötzliche, unnatürlich hohen Erregung der Nervenzellen, was zu einer elektrischen Spannung führt. In der Folge kommt es zu einer unkontrollierten elektrischen Entladung durch die Nervenzellen im Gehirn, was die Anfälle auslöst.
Die Symptome eines epileptischen Anfalls sind äusserst vielfältig und abhängig vom betroffenen Hirnareal. Zu ihnen zählen unter anderen Bewegungsstörungen wie Zittern oder Muskelsteife, Empfindungsstörungen wie Taubheitsgefühl oder Sehstörungen, Halluzinationen, Angst, Speichelfluss, Schwindel, Benommenheit oder Bewusstlosigkeit.
In den meisten Fällen kann eine Epilepsie mit krampfunterdrückenden Medikamenten therapiert werden. Es handelt sich dabei um eine Langzeittherapie, die einer regelmässigen ärztlichen Kontrolle bedarf und die mit ergänzenden Massnahmen kombiniert wird. Hierzu zählen beispielsweise ein geregelter Tagesablauf oder ein regelmässiger Schlaf-Wach-Rhythmus.
Zeigt die medikamentöse Therapie keine ausreichende Wirkung oder treten Nebenwirkungen auf, kann ein mikrochirurgischer Eingriff geeignet sein, das Anfallsleiden zu stoppen. Voraussetzung für einen neurochirurgischen Eingriff ist, dass die Epilepsie von einem eindeutig identifizierbaren Ort im Gehirn ausgeht.
Das chirurgische Zielgebiet wird vor einer Operation durch detaillierte Bildgebung mit MRI und ggf. PET, CT und SPECT sowie durch ein damit in Einklang stehendes EEG Signal dreidimensional definiert. Dieses anfallsauslösende Nervengewebe wird dann mikrochirurgisch entfernt. Dabei gilt es, das krankhafte Nervengewebe millimetergenau zu erfassen, ohne die Hirnleistungen des Patienten zu beeinträchtigen.
Für diesen komplexen Eingriff bedarf es einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit von Neurologen, Neurochirurgen und Neuroradiologen sowie einer modernen technischen Ausstattung der Operationssäle.
Entscheidend für den Erfolg der Operation ist vor allem die Zusammenarbeit mit dem Neurologen, der während der Operation die direkt vom Gehirn abgeleiteten elektrischen Hirnströme analysiert und somit die Resektion der epileptogenen Region überwacht und begleitet.