Eine neurochirurgische Operation bedeutet oft ein Eindringen in eine hochkomplexe und sensible dreidimensionale Struktur. Das genaue Verständnis der räumlichen Beziehungen zwischen anatomischen und krankhaft veränderten Strukturen ist daher die absolute Voraussetzung jeder erfolgreichen Operation.
Als eine von weltweit nur wenigen Abteilungen verwenden wir im Zentrum für Mikroneurochirurgie zur Planung von komplexen neurochirurgischen Operationen einen hochauflösenden dreidimensionalen Simulator – das Dextroscope. Prof. Dr. Kockro ist seit 20 Jahren federführend an der Entwicklung dieser Technologie beteiligt, hat das System im Zentrum für Mikroneurochirurgie etabliert und in die Strukturen der Klinik Hirslanden integriert. Ein Hochleistungscomputer berechnet aus MRT- und CT-Daten ein dreidimensionales, stereoskopisches, realitätsgetreues Abbild des Operationsbereichs und es ist möglich, zur Vorbereitung des Eingriffs mit einer 3D Brille und beiden Händen in diesen virtuellen, dreidimensionalen Raum einzudringen und präzise und wirklichkeitsnah mit den anatomischen 3D-Strukturen zu arbeiten.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Darstellung mit Schichtbildern kann das Operationsgebiet durch die virtuelle Simulation exakt dreidimensional dargestellt und analysiert werden. Ähnlich wie bei einem Flugsimulator kann dann der optimale Zugangsweg, die Auswahl der Instrumente und die Abfolge der Operationsschritte schon vor der eigentlichen Operation simuliert werden. Dies ermöglicht es, besonders bei komplexen Operationen ein präzises und individuell auf den Patienten abgestimmtes chirurgisches Konzept zu entwickeln und minimal-invasiv zielgerichtet zu operieren. In einer Vielzahl von Publikationen konnten wir beweisen, dass durch die Anwendung dieser Virtual Reality Simulation das Operationsrisiko minimiert werden- und gleichzeitig ein besseres chirurgisches Ergebnis erzielt werden kann.